Verfügungsfondsprojekte

Im Rahmen des Programms „Starkes Veedel – Starkes Köln“ wurden im Zeitraum 2019 und 2020 aus dem Verfügungsfonds lokale Projekte finanziell gefördert, die das bürgerschaftliche Engagement, den nachbarschaftlichen Zusammenhalt oder das Image des Sozialraumgebiets stärkten. Insgesamt standen 143.500 Euro zur Verfügung.
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumgebiets sowie lokale Vereine und Institutionen haben sich mit verschiedenen kreativen und gemeinwohlorientierten Projekten um die Förderung beworben. Insgesamt wurden 42 Projekte mithilfe der Förderung aus dem Verfügungsfonds umgesetzt. Einen Teil der Projekte möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Wenn Sie Fragen zu den Projekten haben, können Sie sich an die ehemalige Quartiersmanagerin Corinna Joppien wenden: joppien@stadt-handel.de.

Stärkung der Eigenverantwortung und Selbsthilfe

Trau Dich und dreh Deinen Film!

In einem mehrtägigen, von einer Filmemacherin und einem Filmmacher begleiteten Workshop sollten Jugendliche aus dem Sozialraumgebiet an das Medium Film herangeführt werden.
Zunächst konnten die Teilnehmenden in einer Themenfindungsphase gemeinsam herausfinden, welche Geschichte sie gerade beschäftigt. Darauf aufbauend wurden in Kleingruppen Kurzgeschichten erarbeitet und filmisch umgesetzt. Dabei hatten alle Teilnehmenden die Gelegenheit in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und sich mit verschiedenen Fragen auseinanderzusetzen: Wie benutzt man eine Kamera? Welche Töne kann ich aufnehmen? Wie führt man eigentlich Regie? Was bedeutet es, vor der Kamera zu stehen?
Hierdurch konnte die Zielgruppe - Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren - ihre Kreativität erkunden, indem sie sowohl über die erzählte Geschichte als auch die Umsetzung frei entscheiden konnten. Außerdem konnte ihe Teamfähigkeit durch die im Workshop vermittelte Einsicht gestärkt werden, dass ein Film nur gemeinsam geschaffen werden kann.
Das Projekt wurde in Kooperation mit den Jugendzentren Blu4Ju aus Blumenberg und dem Seeberger Treff umgesetzt.

Pro Soziales Training für Kinder

Anfang des Jahres führte Antragssteller Franko Manuel Pazos, gemeinsam mit einigen Streetworkern aus Chorweiler, eine Workshopreihe zum Thema "Weniger Gewalt im Sozialraum" durch. Ziel des Projekts war es, den Umgang mit Aggressionen zu analysieren, Gewalt in seinen verschieden Formen zu thematisieren und schließlich gemeinsame Lösungsstrategien zu entwickeln, um aufkommende Gewalt in Zukunft vermeiden oder deeskalieren zu können. Das besondere an dem Konzept war, dass Kinder gemeinsam mit Ihren Eltern an den Workshops teilnahmen.
Durch unterschiedliche Methoden, von einer Powerpoint Präsentation bis hin zu Sportspielen, konnten die Zielgruppen präzise angesprochen und für die Probleme Gewalt und Mobbing sensibilisiert werden. Nachdem sie gemeinsam viele neue Erfahrungen gemacht und neues Wissen gewonnen hatten, wurde am Ende mit allen Beteiligten ein Abschlussfest gefeiert.
Die Workshops waren gut besucht und es gab viel positive Rückmeldungen. Insbesondere die Vernetzung untereinander und mit den Streetworkern wurde von den Eltern sehr begrüßt. Außerdem wurden Vorschläge für zukünftige Workshops gesammelt und weitere Organisationen und Akteure vorgestellt, welche bei Fragen im Sozialraum als Anlaufstellen dienen können.
Alle waren sich einig: Das war gewiss nicht der letzte Workshop seiner Art.

Klettern mit Jugendlichen

Vom 29.07. bis zum 02.08.2019 ermöglichte eine Gruppe Studierender von der Sporthochschule Köln zwölf Jugendlichen des Jugendzentrums Northside eine Projektwoche zum Thema Eigenverantwortung und Klettern. In Kooperation mit der Kletterhalle Canyon in Chorweiler-Nord, konnten die jungen Menschen durch Vertrauens-, Kooperations- und Kletterübungen ihre sozialen Kompetenzen und ihre Selbstwirksamkeit stärken.
Im Lauf der Woche konnten die Teilnehmenden viele wertvolle Erfahrungen machen, indem sie ihre Grenzen kennenlernten und überschritten, neue Kontakte knüpften und Vertrauen zueinander aufbauten. Viele Kompetenzen wie Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit werden den Jugendlichen über das Projekt hinaus im Alltag von großem Nutzen sein.

Schnupperkurse im Sommer

In den Sommerferien veranstaltete der Deutsch-Türkische Verein Köln e.V. Schnupperkurse für Erwachsene in die englische Sprache un die Nutzung von Smartphones. Ziel war es den Austausch zwischen einer heterogenen Gruppe aus dem Sozialraum und ihre kommunikativen Kompetenzen zu stärken.
Die interaktiv angelegten Kurse ermöglichten es den Teilnehmenden Herausforderungen, wie das Erlernen einer neuen Sprache oder eines neuen Kommunikationsmediums, gemeinsam anzugehen und dadurch zusammen zu wachsen. Besonders das hierdurch entstandene Gemeinschaftsgefühl wurde von vielen als prägend wahrgenommen. Nicht wenige gingen auch nach den Kursen gemeinsam Freizeitaktivitäten nach oder informierten sich über weitere Bildungs- und Begegnungsangebote im Sozialraum.
Geflüchtete, Frauen und Senior*innen konnten durch den geschaffenen Begegnungsraum miteinander in Kontakt treten und hierdurch Vorurteile und Berührungsängste abbauen. Durch die erworbenen Kompetenzen fühlten sich die Teilnehmenden in ihrer Selbstständigkeit bestärkt und besser über weitere Angebote informiert.

Wohnen im Alter

Mit Hilfe des Verfügungsfonds konnte im Herbst / Winter 2019 eine Bildungsreihe zu den Themen Wohnen, Vorsorge und Selbsthilfe für Seniorinnen und Senioren durchgeführt werden. Der DTVK e.V. organisierte hierzu 6 Veranstaltungen, um die Teilnehmenden über Beratungs-, Pflege- sowie Hilfsangebote zu informieren. Ziel der Bildungsreihe war, neben der Information über bestehende Angebote im Sozialraum, die Mobilisierung von Selbsthilfekräften und das Training präventiver Verhaltensweisen, z.B. die Sturzprävention.
Durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit wurde eine breite Öffentlichkeit über die Problematik und die Bildungsreihe informiert. Diese trug dazu bei, dass mehr als 50 Teilnehmende, überwiegend Seniorinnen und Senioren, erreicht werden konnten. Hierbei wurde nicht nur das Projektziel der Information erreicht, sondern auch die nachbarschaftliche Vernetzung gestärkt sowie, durch Kooperation mit anderen sozialräumlichen Akteuren wie dem Verein "WohnMobil" oder der Seniorenberatung Chorweiler, konkrete Kontakte zu wichtigen Anlaufstellen hergestellt.

Samenbibliothek

Gemeinsam mit der Stadtteilbibliothek Chorweiler machte sich der Querwaldein e.V. daran, eine Samenbibliothek in Chorweiler aufzubauen, also einen Ort zu schaffen, an dem man Samen ausliehen kann. Die Samenbibliothek soll dabei helfen, die Biodiversität der lokal angebauten Obst- und Gemüsesorten zu erhalten und zu stärken. Zu einer Bibliothek gehören natürlich auch Bücher und andere Bildungsmaterialien, die den Bewohnerinne und Bewohnern von nun an kostenfrei zur Verfügung stehen. Sobald die Coronaschutzverordnungen aufgehoben und Veranstaltungen wieder möglich sind, wird der Querwaldein e.V. die Samenbibliothek durch Workshops unter interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern bekannt machen und pädagogisch begleiten. Mithilfe des Verfügungsfonds wurde so ein Ort geschaffen, der anschaulich einen Zugang zur Natur und Kenntnisse über die Herkunft von Nahrungsmitteln vermitteln kann.

Aktivierung der Bewohnerschaft

Bienenhotels für Chorweiler

Eingebettet in das Projekt "Essbares Chorweiler", sollten die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Anschaffung, Verteilung und Anbringung von Bienenhotels im Sozialraum dazu "angestiftet" werden, Verantwortung für den Insektenschutz und damit für ihre eigene, natürliche Umwelt zu übernehmen.

Angeregt durch das Sozialraumbüro der katholischen Kirchengemeinde Hl. Johannes XXIII. beteiligten sich viele lokale Akteure, Vereine und Bewohnerinnen an der Verteilung und Anbringung der Hotels.

Mittlerweile wurden viele der Hotels bezogen und erfreuen sich bei ihren Gästen großer Beliebtheit. So konnte im kleinen und direkt vor der Haustür ein Beitrag zur Artenvielfalt in Chorweiler geleistet werden.

Grüße aus Chorweiler

Mit „Grüße aus Chorweiler“ sollten Bewohnerinnen und Bewohnern des Sozialraums angeregt werden, einen Gruß oder eine Geschichte von ihrem Zuhause zu teilen. Dafür sollten sie Bilder oder Fotos, einzelne Sätze oder ganze Geschichten mit Postkarten einsenden und so ihre individuelle Sichtweise mitteilen. Dadurch sollte die Identifikation mit dem eigenen Lebensumfeld gestärkt und die Diversität des Sozialraums herausgestellt werden. Dazu kam der besondere Umstand der Corona-Pandemie, weshalb das Projekt auch ein kleiner Trost für den nicht stattfindenden Urlaub sein sollte. Durch digitale und analoge Öffentlichkeitsarbeit sowie eine abschließende Preisverleihung wurde viel Aufmerksamkeit für das Projekt generiert. Eine abschließende Ausstellung ermöglichte darüber hinaus das Teilen der unterschiedlichen Perspektiven mit den Menschen im Sozialraum.

Musikprojekt für Kinder und Jugendliche

In Kooperation mit dem Jugendzentrum Northside hat Melisa Düzgünkaya ein Musikprojekt für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt. Hier konnten die Teilnehmenden das Saz (Zupfinstrument, das in der Türkei populär ist) spielen lernen sowie gemeinsam Lieder singen. So sollte den Jugendlichen eine sinnstiftende Tätigkeit angeboten und gleichzeitig das Kennenlernen bzw. die Teilhabe an anatolischen Kulturen ermöglicht werden. Um möglichst nachhaltig zu arbeiten, wurde versucht alte Saz aufzubereiten und diese zu nutzen, anstatt neue zu kaufen. Der engagierte Musiklehrer kannte sich gut mit den Instrumenten aus und übernahm die Aufgabe der Musik- und Kulturvermittlung mit Hingabe. Durch die regelmäßige Natur des Angebots konnten sich die Teilnehmenden solide Grundfertigkeiten aneignen sowie das dabei entstandene Gemeinschaftsgefühl mit einem Lernerfolg verknüpfen.

Sommer-Treff

Der Deutsch-Türkische Verein Köln e.V. organisierte im Juli und August 2019 eine Reihe von Veranstaltungen, um die Bewohnerschaft zu vernetzen und gemeinsam den Sozialraum kennenzulernen. Hierzu fanden einerseits regelmäßig gemeinsame interkulturelle Frühstücks-Treffen und andererseits "Walk and Talk" Spaziergänge durch die Stadtteile Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord statt.

Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht und konnten als Begegnungsräume vielen, sich vorher unbekannten Menschen, einen Austausch ermöglichen. Durch die "Bedarfs-Sonne" (siehe Bild)  konnte zudem jede/r seine Bedürfnisse äußern und so an der Gestaltung zukünftiger Angebote mitwirken.

Darüber hinaus wurden auf den Spaziergängen verschiedene Teile des Sozialraums erkundet und den Teilnehmenden neue Aspekte und Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Engagements aufgezeigt. Besonders die besuchten sozialen Einrichtungen und das Engagement der ehrenamtlichen Unterstützer*innen trugen hierzu bei.

Stadtfinden

In einer Workshopreihe konnten sich verschiedene Menschen aus dem Sozialraumgebiet mit dem Thema Bienen in der Stadt, der lokalen Produktion von Honig und der Zukunftsfähigkeit der Städte auseinandersetzen. Künstlerisch und pädagogisch begleitet und in Kooperation mit der Imkerei auf dem Dach des City-Centers Chorweiler wurde eigener Honig – das „Chorweiler Gold“ – gelabelt und mit einem mobilen Stand im Sozialraum verteilt. Die Workshops fanden in Kooperation mit einer Grundschule sowie auf den zentralen Chorweiler Plätzen statt. Im Laufe des Projekts kamen viele Menschen unterschiedlichster Zielgruppen miteinander ins Gespräch und wurden gleichzeitig für Themen wie Nahrung, Umweltfragen und Nachbarschaft sensibilisiert.

Stärkung der Gemeinschaft

Hochbeet-Werkstatt: Gemeinsam säen und ernten

Anlässlich des 10jährigen Bestehens des Fundus Köln-Nord e.V. in Seeberg- Nord, wurde im Herbst 2019 ein Jubiläums-Fest gefeiert. Neben Speisen, Getränken und Unterhaltungsangeboten gab es als besonderes Angebot auch einen Workshop zum Bau von Pflanzkisten.

Mitarbeiter der Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. leiteten den Bau mit viel Sachverstand, Werkzeug und Muskelkraft an. Am Ende kam dank engagierter Mitarbeit der Bewohnerinnen und Bewohner eine sehr ansehnliche und stabile Pflanzkiste heraus, in der im kommenden Frühjahr sicherlich allerlei leckeres angebaut wird.

Diese soll als Modell im Sozialraum verbleiben und als Anschauungsmaterial für zukünftige Initiativen dienen. Hierdurch sollen für die Bewoherinnen und Bewohner Begegnungsräume und Partizipationsmöglichkeiten geschaffen werden, sowie der Zusammenhalt des Sozialraums durch gemeinsame Tätigkeit gestärkt werden.

Ein bisschen so wie Martin sein

Ein weiteres Projekt wurde in der Weihnachtszeit von der katholischen Kirche St. Pankratius am Worringer Bruch umgesetzt. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern veranstaltete die Gemeinde ein Martinsfest in der St. Katharina von Siena Kirche in Blumenberg.

Neben den Werten der Nächstenliebe und des Teilens stand besonders die Gemeinschaft im Fokus des Festes. Durch gemeinsames Einüben und Singen von Martinsliedern, Laternen Basteln mit den Kleinen und dem Lauschen der Geschichte vom Heiligen Martin, sollte jedem und jeder die Gelegenheit gegeben werden mit anderen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen.

Ein großer Wert wurde auch auf den konfessionsübergreifenden Charakter der Veranstaltung gelegt, da die Gemeinde explizit Menschen aller Glaubensrichtungen einlud. Unter dem Motto "Ein bisschen so wie Martin sein" wollten die Veranstalterinnen jedem, besonders aber den Kindern, den Wert des Teilens an einem geteilten Nachmittag nahebringen.

Ich erinnere mich noch daran

Mit „Wunschkonzerten“ den Bewohnerinnen und Bewohnern von Wohneinrichtungen Freude bringen, das war die Idee hinter „Ich erinnere mich noch daran!“. In Kooperation mit einer dreiköpfigen Band konnten drei Hofkonzerte in drei Wohneinrichtungen – einer für Menschen mit Behinderung und zwei Pflegezentren für Seniorinnen und Senioren – organisiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Umsetzung zwar erschwert, aber umso wichtiger. Die Konzerte konnten der zweitweisen Isolation vieler Menschen ein positives Ergebnis entgegensetzten. Das Feedback der Zuschauerschaft zu den Konzerten war enorm, sowohl im Nachhinein als auch währenddessen.

Dein Recht - Eurer Bild

Dein Recht – Euer Bild, unter diesem Motto setzte sich der Bau- und Abenteuerspielplatz „Der Bau“ mit den UN-Kinderrechten auseinander. Bei dem Projekt wurde den teilnehmenden Kindern in einer mehrwöchigen Phase zunächst einzelne Rechte vorgestellt und die Frage diskutiert, was überhaupt Rechte sind und warum sie für das eigene Leben von Bedeutung sind. Nachdem die Kinder also ein grundlegendes Verständnis für das Thema entwickelt hatten, wurden einige von den Kindern ausgewählte Rechte unter Anleitung einer Künstlerin bildlich umgesetzt.  Hierzu wurde der Eingangsbereich der Einrichtung umgestaltet. So kann der Eingangsbereich auch in Zukunft jedem eine anschauliche und leicht verständliche Erinnerung an die Kinderrechte sein.

Wir bringen was ins Rollen

Im Blumenbergpark gab es bereits einen gut ausgestatteten Skateplatz und andere Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich in ihrer Freizeit zu treffen und zu betätigen. Angebote für ältere Menschen, bzw. generationsübergreifend gedachte Infrastruktur, gab es jedoch nicht. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, taten sich vier engagierte Frauen aus Blumenberg mit dem Ziel zusammen, einen nie in Betrieb genommenen Bouleplatz herzurichten. Geschaffen werden konnte so ein Ort der Gemeinschaft und der Begegnung für Alt und Jung. Jeden Sonntag wird nun Boule gespielt, Equipment ist vorhanden und jeder Mensch ist eingeladen dazuzukommen. Bereits jetzt konnten schon viele neue Kontakte über das Spiel geknüpft werden.

Verbesserung des Images des Sozialraums

Theaterfestival "Theaterdemie"

Ursprünglich war die "Theaterdemie" als eintägiges Theaterfestival mit internationalem Charakter geplant. Dann kam Corona und warf die Pläne über den Haufen. Aber anstatt sich davon entmutigen zu lassen, haben die Veranstalterinnen das Problem zur Chance gemacht und ihr Festival online veranstaltet. Hierfür konnten sich verschiedene Theatergruppen bewerben und ihre Beiträge einsenden. Diese wurden daraufhin von einer internationalen Fachjury begutachtet und bewertet, um schließlich eine Gruppe als Sieger küren zu können.

Zielgruppe des Projekts waren Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren sowie alle interessierten Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraums. Durch das Festival sollte ein wichtiger Beitrag zur ästhetischen und kulturellen Bildung der Beteiligten geleistet werden, die lokale Kunstszene gestärkt und durch die internationale Kooperation besser vernetzt werden. Außerdem sollte den Kindern und Jugendlichen ein Zugang zu den Darstellenden Künsten ermöglicht und durch strukturiertes Arbeiten in den Theatergruppen neue Fähigkeiten vermittelt werden. Schließlich war auch das Image des Sozialraums als Schauplatz eines internationalen, kulturellen Ereignisses von Bedeutung.

Darüber hinaus wurde durch die Corona-bedingte Digitalisierung des Projektes ein neuer Handlungsspielraum für Theaterschaffende erschlossen und den Beteiligten eine Sinnstiftende Tätigkeit in der Krise ermöglicht.

Ökologisches Bauen und alternative Energien, ein Lernfeld für den Kölner Norden

Die Kinder- und Jugendeinrichtung Northside hatte bereits vor einiger Zeit eine Solaranlage angeschafft und auf zwei Überseecontainern, die auf dem großen Außengelände der Einrichtung aufgestellt sind, angebracht. Diese Container wurden nun mit Unterstützung des Verfügungsfonds begrünt, um die Brücke zwischen Solarenergie und Natur zu schlagen sowie einen Ort für die Besucherinnen und Besucher zu schaffen, der im wahrsten Sinne einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Im Oktober fand ein gemeinsames Einweihungsfest stattfinden, durch welches die Kinder einen Bezug zu diesem Ort des nachhaltigen Lernens finden konnten. Dieser soll in Zukunft dazu beitragen, die Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins bei den Besuchern zu fördern.

6x60 Erfolgsgeschichten

Der Verein Jugend für Demokratie e.V. hat mit Unterstützung des Verfügungsfonds eine Reihe an Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Sozialraum gedreht. Hierzu wurden sechs Menschen gesucht und gefunden, die in Chorweiler aufgewachsen sind oder hier noch immer leben und spannende sowie erfolgreiche Lebenswege gehen. So wurden Kunst- und Tanzpädagoginnen, Fach- und Sozialarbeiter sowie ein Staatsanwalt und ein Beziehungscoach interviewt. Diese erzählten von ihrer eigenen Biografie und dem Aufwachsen im Sozialraum, den Hürden und Chancen in ihren Leben und teilten Tipps und Ratschläge für die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Ziel war es einerseits, dem schlechten Image des Sozialraums entgegenzuwirken und positive Beispiele aufzuzeigen, welche sich Bewohnerinnen und Bewohner zum Vorbild nehmen können. Zudem sollte die Eigenverantwortung und der Zusammenhalt im Sozialraum durch die Beispiele gestärkt werden.

Die Interviews wurden über die Sozialen Medien sowie die Homepage der Sozialraumkoordination Chorweiler, Blumenberg und Seeberg-Nord verbreitet und erreichten dadurch eine große Öffentlichkeit.

Chorweiler und Blumenberg im Blick

Chorweiler leidet schon lange unter einem schlechten Ruf. Mit dem Projekt „Chorweiler und Blumenberg im Blick“ wollte Michael Fedorenko einen anderen Blickwinkel auf seinen Heimatstadtteil möglich machen. Hierzu beauftragte er einen lokalen Fotografen damit, die Stadtteile und Menschen des Sozialraums auf Bildern einzufangen. Nicht nur die Außenwirkung war dabei von Bedeutung, auch der Blick der Bewohnerinnen und Bewohner selbst sollte geschärft werden, damit diese die schönen Seiten ihrer Heimat besser erkennen und wertschätzen können. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendzentrum Northside wurde anschließend eine Präsenzausstellung geschaffen, damit die Bilder dauerhaft einsehbar bleiben und somit nachhaltig zur Verbesserung des Images und zur Identifikation mit Chorweiler beitragen. Das Quartiersmanagement hat zusätzlich eine Ausstellung auf der Website der Sozialraumkoordination ermöglicht, wodurch eine noch größere Reichweite für die hochwertigen Fotos erzielt wurde.

Mein Chorweiler - Mein Zuhause

Den Blick für die schönen Seiten des eigenen Lebensumfeldes schärfen – das war die Idee hinter „Mein Chorweiler – mein Zuhause“. Betreut durch einen professionellen Fotografen konnte circa 20 Menschen lernen, wie man gute und eindrucksvolle Fotos mit vorhandenen Smartphones schießt und anschließend ihre Lieblingsorte, ihre Orte des Verweilens, kurz: ihr Zuhause ablichten. Nicht nur die dabei erlernten Fähigkeiten der Fotografie waren bei dem Projekt von Bedeutung, viel mehr noch spielte die Identifikation und das Engagement für die unmittelbare Umgebung der Teilnehmenden eine Rolle. So konnte das Gelernte sofort in die Tat umgesetzt werden, was zu Selbstvertrauen führte. Während des Projekts konnten die Teilnehmenden ihre unterschiedlichen Blickwinkel miteinander vergleichen und dadurch mit Nachbarn ins Gespräch kommen, die sie noch nicht kannten. Das gemeinsame Ausprobieren, Lernen und Entdecken ohne Vorbehalte standen im Mittelpunkt des Projekts.